Chloralhydrat als KO-Mittel

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Neben GHB, GBL und Benzodiazepinen zählt auch Chloralhydrat zu Mitteln, die als K.-o.-Tropfen zum Einsatz kommen. Allerdings liegt zwischen der gerade noch wirksamen Dosis und der Überdosierung nur ein schmaler Bereich. Für die ahnungslosen Opfer ergeben sich dadurch hohe Risiken.

Chloralhydrat: in der Medizin kaum noch genutzt

Chloralhydrat ist eines der ältesten synthetischen Schlafmittel. Es ist nach wie vor als Arzneimittel zugelassen (auf Rezept), wird aber nur noch selten eingesetzt. Wenn überhaupt, kommt es vor allem zur Behandlung von Angstzuständen oder Schlaflosigkeit vor oder nach einem chirurgischen Eingriff zur Verwendung. Es ist als Flüssigkeit und in Kapselform erhältlich. Beide Varianten kommen auch bei sexuellen Übergriffen vor. Der leicht bittere Geschmack wird durch die Mischung mit einem Getränk (mit oder ohne Alkohol) überdeckt.

Chloralhydrat wirkt sehr schnell. Es kann neben der Sedierung auch zu Ausschlag, Juckreiz, Übelkeit, Erbrechen, Verwirrung, Durchfall, Atemdepression und verringerter Herzfrequenz führen. Die Wirkung setzt nach 15 bis 30 Minuten ein und hält für zwei bis drei Stunden an.

Kapseln und Tropfen mit Chloralhydrat sind in Apotheken erhältlich. Gestohlen oder mit gefälschten Rezepten erworben, finden sie ihren Weg auf die Straße. Flüssiges Chloralhydrat wird zudem in illegalen Labors aus Produkten hergestellt, die es in fast jedem Haushalte gibt.

Hohes Risiko für Überdosierung

Chloralhydrat wirkt wie die meisten K.-o.-Tropfen sehr schnell. Eine Überdosis kann tödlich sein. Alkohol verstärkt die Sedierung und erhöht dadurch das Risiko. Eine toxische Dosis führt zu schwerer Atemdepression und sehr niedrigem Blutdruck. Der chronische Gebrauch schädigt die Leber und ist mit einem schweren Entzugssyndrom verbunden.

Zu den Anzeichen einer Überdosis gehören Verwirrung, Krämpfe (Anfälle), Schluckbeschwerden, schwere Schläfrigkeit, niedrige Körpertemperatur, Übelkeit, Erbrechen oder Magenschmerzen, Kurzatmigkeit oder Atembeschwerden, langsamer oder unregelmäßiger Puls, undeutliche Sprache, Taumeln und Schwäche.

Toleranz durch häufigen Gebrauch

Chloralhydrat macht bei längerem Gebrauch abhängig, löst aber nicht das gleiche zwanghafte Suchtverhalten aus wie etwa Kokain, Heroin, Alkohol oder Benzodiazepine. Es führt jedoch bei einigen Personen, die es zu oft einnehmen, zu einer Toleranz. Diese brauchen dann höhere Dosen, um die gleiche Wirkung wie in der Vergangenheit zu erzielen. Dies ist eine äußerst gefährliche Praxis, da die Wirkung der Droge auf eine Person nur schwer vorhersehbar ist.

Chloralhydrat: Erhältlichkeit und Rezeptpflicht

In der Apotheke gibt es Chloralhydrat in Kapseln und als flüssige Lösung. Für den Erwerb reicht ein einfaches Rezept aus, da der Wirkstoff nicht als Betäubungsmittel gilt. Im Internet bieten einige Shops Chloralhydrat rezeptfrei an, was aber in Deutschland nicht zulässig ist. Wer das Mittel an eine andere Person ohne deren Wissen verabreicht, begeht eine Straftat.

 

Quellen: Healthy Place und Sharp Criminal Attorney

 

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